Gesundheitsrisiko: Alleinerziehend

Alleinerziehend

Alleinerziehende sehen sich mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert: Sie müssen ihre Kinder betreuen, gleichzeitig berufliche Verpflichtungen erfüllen, für ihre Eltern da sein und das Bild eines selbstbewussten, attraktiven Partners in einer bestehenden oder gewünschten Paarbeziehung aufrechterhalten. Diese Mehrfachbelastung führt oft zu einer starken Überforderung. 

Es ist im Kern die Erwartungshaltung, alles zu sein: Mutter bzw. Vater, Berufstätige/r, Geliebte/r, Freund/in und Tochter bzw. Sohn zu sein und sich ggf. darüber hinaus noch gesellschaftlich bzw. politisch zu engagieren. Wenn sowohl der gesellschaftliche Druck, das alles sein zu können, als auch verinnerlichte Glaubenssätze, das alles erfüllen zu müssen, wirken, kann dies zu einer Überlastung und in der Folge zu psychischen und physischen Gesundheitsschäden führen. Untersuchungen zeigen, dass hier insbesondere alleinerziehende Frauen, die in der Regel deutlich mehr (unbezahlte) Fürsorgearbeiten rund um Kinder und Haushalt leisten, gefährdet sind. Das Ideal der sich selbstlos und intensiv um ihre Kinder kümmernden Mutter, die auch beruflich aktiv sein sollte – aber nicht zu viel, um die Familie nicht zu vernachlässigen – und die für neue Partner wieder attraktiv sein muss, übt einen enormen Druck aus. Diese Erwartungshaltung und der eigene hohe Anspruch, alles sein zu müssen, kann grossen und dauerhaften Stress auslösen. 

Während ein vergleichsweise geringer Anteil Frauen all diese Anforderungen erfüllt, „scheitert“ die Mehrzahl: In etwa jedem fünften Haushalt im deutschsprachigen Raum lebt ein Elternteil (hauptsächlich Mütter) mit einem oder mehreren Kindern allein. Trotz eines Vollzeitjobs sind viele von ihnen von Armut (weniger als 60 % des mittleren Nettoeinkommens in der Gesellschaft) bedroht. Viele beschreiben auch einen Verlust sozialer Kontakte. Sie müssen alles alleine bewältigen, ohne jemanden, mit dem sie ihre Sorgen teilen können. Dieser dauerhafte Stress führt oft zu energetischer Erschöpfung, Depression und  körperlichen Beschwerden.

Zwar gibt es keine einheitliche „alleinerziehende Person“ und es gibt viele verschiedene Wege, wie alleinerziehende Mütter und Väter ihren Alltag gestalten, jedoch ist bei nahezu allen Betroffenen ein Mangel an Selbstfürsorge zu beobachten. Insbesondere bei Alleinerziehenden rücken eigene Bedürfnisse oft in den Hintergrund. Was oft als verzichtbarer „Luxus“ bewertet wird, ist jedoch letztlich eine zwingende Notwendigkeit, denn nur wer in ausreichendem Mass für sich selbst da ist und sorgt, kann auch für andere – Kinder, Arbeitgeber, Partner – da sein, ohne sich selbst zu verausgaben. 

Selbstfürsorge kann auf verschiedenen Eben stattfinden: 

  • Physisch
    Regelmässig körperliche Aktivitäten ausüben, die Spass machen und entspannen. 
  • Emotional
    Gefühle wahrnehmen und Möglichkeiten zum Empfinden von Freude und Genuss suchen. 
  • Kognitiv
    Sich Zeit zum Reflektieren eigener Gedanken und innerer Haltungen nehmen.
  • Sozial 
    Pflege von Kontakten zu anderen Menschen.
  • Spirituell
    Optimismus, Hoffnung und Vertrauen erhalten.

Unser Coaching-Tipp

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