
Können Sie gut loslassen?

Loslassen und frei sein
Loslassen bedeutet, nicht mehr an etwas festzuhalten oder jemanden gehen zu lassen. Manchmal ist es notwendig loszulassen, um sich aus unguten Situationen zu befreien und einen Neuanfang zu schaffen. Doch was, wenn Loslassen trotz besseren Wissens und Leidensdruck nicht gelingt?
An Menschen oder Dingen festzuhalten, die für uns wertvoll sind, ist ein normales menschliches Bedürfnis. Es gibt jedoch Situationen oder Ereignisse, die ein Loslassen und somit eine Veränderung notwendig machen. Dass Dinge sich verändern, kommen und gehen, ist ein Zeichen des Lebens. Nicht an allem können wir ewig festhalten – egal ob Beziehungen, Zustände, Jobs oder Träume. Dies zu erkennen und das Loslassen in die Praxis umzusetzen ermöglicht es uns, unser volles Potenzial zu entfalten und über uns hinauszuwachsen. Auf der anderen Seite kann sich nichts, was wir festhalten, frei entfalten, was zu Verhärtung und Erstarrung führt. Loslassen hat also mit Befreiung, Entbindung und Aufbruch von etwas zu tun – etwas, das man im Grunde nicht mehr festhalten will und kann.
Bei den Gründen eines Nicht-loslassen-Könnens, obwohl es letztlich notwendig wäre, spielt Angst eine zentrale Rolle – die Angst davor, etwas (gefühlt) Unersetzliches endgültig zu verlieren, im Abschied Trauer und Schmerz zu erfahren, dem Nachfolgenden nicht gewachsen zu sein, zu scheitern oder einsam zu enden. Diese Angst kann so gross sein, dass Betroffene nicht loslassen oder abschliessen können und in ständigem Grübeln und negativen Emotionen gefangen sind, was zu einer dauerhaften inneren Anspannung und psychosomatischen Beschwerden führen kann. Um Loslassen zu fördern, kann es hilfreich sein, sich der seelischen und körperlichen Belastung durch die Situation bewusst zu werden, die (irrationalen) Ängste zu hinterfragen und sich die positiven Folgen der Befreiung vor Augen zu führen.
Nicht selten sind jedoch die inneren Blockaden, die ein Festhalten bewirken, durch reine Selbstreflexion nicht aufzulösen. Vor allem die frühesten, unbewussten Bindungserfahrungen eines Menschen haben einen Einfluss darauf, wie gut diese Person später loslassen kann. Haben die prägenden Bezugspersonen (in der Regel die Eltern) auf das kindliche Bedürfnis, sich zu binden, aber auch, die Welt zu erkunden, angemessen reagiert (z. B. das Baby loskrabbeln lassen, es bei der Rückkehr freudig begrüssen, ggf. trösten und es wieder ermutigen, erneut loszuziehen), so lernt das Kind, dass es sowohl weggehen als auch wieder zurückkommen kann, was die Entstehung von Vertrauen in die eigene Person und in andere fördert. Dies ist eine wichtige Voraussetzung, um sich als Erwachsener auf Beziehungen einlassen zu können, also sich an andere Menschen zu binden und gleichzeitig keine Angst zu haben, sich ggf. von ihnen zu lösen. Die Bedürfnisse nach Nähe und Autonomie sind dann ausgewogen.
Je nach Prägung können sich aber auch andere Bindungsstile entwickeln: Eine Zurückweisung durch Bezugspersonen kann zu einem besonders starken Streben nach Ungebundenheit bei gleichzeitig unterdrücktem Bedürfnis nach Nähe in einer Beziehung führen. Ein Loslassen wird von den Betroffenen meist nicht als problematisch empfunden, weil sie sich nicht wirklich auf eine Beziehung eingelassen haben. Kinder, die nur unregelmässig Schutz und Halt von ihren Eltern erfahren haben, suchen dies dann als Erwachsene oft in Paarbeziehungen, wobei ihnen Nähe gleichzeitig Probleme bereitet, da sie immer wieder fürchten, verletzt zu werden. Unter dem Einfluss überfürsorglicher, ängstlicher Eltern können sich schliesslich Menschen entwickeln, bei denen ein Mangel an erfahrener Selbstwirksamkeit und ein defizitärer Selbstwert dafür sorgen, dass sie sich an andere Menschen und Dinge klammern und diese nicht loslassen können. All diese Bindungsmuster, die Kindern mitgegeben werden können, sind jedoch nicht unveränderbar. Sie können sich im Lauf des Lebens und durch neue Erfahrungen verändern.
Die Methoden des St.Galler Coaching ModellsÒ können Sie darin unterstützen, angstbesetzte, oft unbewusste Blockaden und Bindungsmuster zu erkennen und zu transformieren. So kann mittels eigener Ressourcen eine innere Freiheit und die Fähigkeit des Loslassens gefördert werden.
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