Was unsere Kommunikation über uns verrät…

Kommunikation

Die unterschiedlichen Kommunikationsprobleme haben ihre Ursachen in einer Vielzahl psychologischer, sozialer und sprachlicher Faktoren und ihren individuellen Ausprägungen. 

Eine zentrale Ursache für Kommunikationsstörungen ist die individuelle Wahrnehmung: Jeder Mensch nimmt die Welt anders wahr und kann Aussagen auf unterschiedliche Weise verstehen. Geprägt durch (insbesondere frühkindliche) Erziehung, Kultur und persönliche Erfahrungen, kann jeder dieselben Worte etwas anders verstehen. Wenn z. B. jemand Kritik gewohnt ist, hört er in neutralen Aussagen schneller einen Vorwurf. So kann eine neutrale Bemerkung wie „Das war anders gedacht!“ von einer Person als sachliche Information, von einer anderen jedoch als Kritik wahrgenommen werden. 

Hinzu können unterschiedliche Sprach- und Ausdrucksweisen kommen: Manche Menschen sprechen sehr direkt, während andere lieber indirekt und vorsichtig bzw. ängstlich formulieren. Wenn jemand sagt „Das funktioniert so nicht!“, dann kann dies auf jemanden, der dasselbe meint, jedoch „Vielleicht könnten wir das noch einmal überdenken!?“ gesagt hätte, durch die Art der Formulierung irritierend oder aggressiv wirken.

Auch kognitive Verzerrungen spielen eine grosse Rolle: Das Gehirn verarbeitet Informationen schnell, aber nicht immer objektiv, weshalb häufig unbewusst interpretiert, statt nachgefragt und überprüft wird. Ein Beispiel dafür ist der Bestätigungsfehler: Man hört vor allem das, was die eigene Meinung bestätigt, etwa wenn man in einer Diskussion nur die kritischen Töne herausfiltert, obwohl der andere auch Lob ausgesprochen hat. 

Unklare Erwartungen oder Rollen können zusätzlich für Konflikte sorgen. Wenn nicht klar ist, was man voneinander erwartet oder wer wofür zuständig ist, entsteht Unsicherheit. Wenn etwa in Beziehungen nicht klar abgesprochen ist, wer sich um Haushaltsaufgaben kümmert, und eine Person davon ausgeht, der andere „müsse das doch wissen“, kann dies zu Missverständnissen und Frust führen.

Emotionale Zustände verstärken solche Probleme weiter: Stress, Wut oder Angst beeinflussen die Art, wie Menschen sprechen, zuhören und interpretieren. Die Reaktionen werden impulsiver und die Kommunikation wird schnell ungenau oder verletzend. So wird aus einem „Ich bin überfordert.“ oftmals ein „Lass mich doch in Ruhe!“. Uneindeutige oder widersprüchliche nonverbale Signale können dies verschärfen: Wenn jemand behauptet „Ich bin nicht sauer!“, dabei aber die Arme verschränkt und mit angespannter Stimme spricht, entsteht ein klarer Widerspruch, der Vertrauen erschwert.

Gleichzeitig sinkt die Fähigkeit, zuzuhören. Die Kommunikation leidet stark darunter, wenn ein Gesprächspartner nicht präsent oder abgelenkt ist – z. B. wenn jemand während eines Gesprächs aufs Handy schaut und dadurch relevante Informationen nicht mitbekommt, kann dies zu Missverständnissen und beim Gegenüber zum Gefühl, nicht ernst genommen zu werden, führen.

Soziale und kulturelle Unterschiede beeinflussen ebenfalls stark, wie wir kommunizieren. Normen, Höflichkeitsregeln, Umgangsformen und Tabus unterscheiden sich stark zwischen Gruppen und Kulturen. Das beeinflusst, was man sagt – und was man lieber nicht sagt. So gilt es in manchen Kulturen als unhöflich, direkt „Nein“ zu sagen, sodass indirekte Formulierungen wie „Das wird schwierig“ schnell fälschlicherweise als Zustimmung verstanden werden können.

Schliesslich führt Konfliktvermeidung häufig dazu, dass Probleme verschleppt werden. Viele Menschen haben Angst vor Streit oder Ablehnung und schweigen deshalb, auch wenn sie verletzt sind. Statt zu sagen: „Ich fühle mich übergangen, weil du nicht nachgefragt hast“, ziehen sie sich zurück und kleine Irritationen wachsen mit der Zeit zu grossen Konflikten heran. 

All diese Faktoren wirken oft zusammen, weshalb Kommunikationsprobleme so alltäglich und zugleich so hartnäckig sind. 

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